- rund 1.800 km
- trocken, teilweise sonnig, teilweise sehr windig, 8 bis 20 Grad
- 6 Unterkünfte
- Strecke: Augustow (Polen), E16, E15, E30, E65, Grenze bei Cottbus, E55, E40, Bad Hersfeld, Herborn, Westerwald
In der letzten Etappe der Ostseeumrundung geht unsere Reise durch Polen nach Deutschland zurück. Wir, das bin ich, Exsozia Ulla mit meiner Yamaha MT07, und mein Partner Thomas mit seiner Goldwing.
Nach den tollen, überraschend positiven Eindrücken in den Baltischen Ländern lenkten wir unsere Maschinen ins neunte Land unserer Reise, nach Polen. Hier wurde unser Hunger gleich hinter der Grenze erst mal mit Hilfe köstlicher Piroggen gestillt, kleiner Teigtaschen, die mit Käse, Fleisch oder Spinat gefüllt sind. Dazu gewürzte, gedünstete Zwiebelchen. Lecker! Und bezahlbar! Hier in Polen genossen wir neben der Landschaft die niedrigen Preise. Nachmittags gab´s Kuchen. Thomas freute sich: Zwei Kaffee, zweimal Kuchen für nur 5 Euro!


Im letzten Land unserer Reise genossen wir noch mal einen heißen Sommertag an einem kleinen See der Masurischen Seenplatte. Dieser war allerdings nur über eine Schotter-Sand-Piste erreichbar, die die Goldwing von Thomas und meine Yamaha vollbepackt doch noch gut bewältigen konnten. Zur Entspannung ging´s dann an den See.

Es gibt auch jede Menge größere Seen in Masuren, so den Jezioro Drweckie-See, über den Segelyachten und Ausflugsboote schippern. Herrlich! Die Wasserfläche von Masuren ist beachtliche 120.000 Quadratkilometer groß. Es gibt etwa 2.700 Seen mit einer Größe von über einem Hektar.


Nach Masuren lenkten wir unsere Maschinen in Richtung Südwesten zur deutsch-polnischen Grenze. Unterwegs wurden wir allerdings mal so richtig sauer über eine Verschwendung von EU-Mitteln auf der Autobahn E 65. Auf einer Länge von etwa 20 Kilometern gibt es sechs (!) breite Wildbrücken, Wildzäune mit Holzeinlagen, dann noch aufwändige Straßenbrücken vom Feinsten, Autobahnbeleuchtung bei Ab- und Zufahrten, Straßenbegleitgrün trotz der angrenzenden Wälder, zirka 30 Meter breite ständig gemähte Randstreifen für ein geringstes Verkehrsaufkommen! Hier hat sich wohl ein Bauunternehmer die Taschen gefüllt. Und offenbar wird diese Geldverschwendung von der EU nicht kontrolliert! Und zu Hause in Deutschland fahren wir oftmals über Schlaglöcher.



Durch die Lausitz und das idyllische Mühltal bei Gera ging es nach dem letzten Aufpacken über das Hessische Bergland heimwärts in den auch schönen Westerwald.


Stolz und glücklich waren wir, als wir nach rund 12.000 Kilometern in 90 Tagen und einer Reise durch neun Länder wohlbehalten wieder zu Hause eintrafen.
Es war eine Reise der Superlative: Bestes Wetter in einem Jahrhundertsommer in Europas Norden, keine Probleme mit Gesundheit, Technik oder Verlust. Aber lest selber:

Exsozia: „Es war eine Traumreise durch Traumlandschaften wie die Seenplatte Mittelschwedens, Helgeland und die Lofoten in Norwegen sowie Lappland in Finnland. Von allen Großstädten war Sankt Petersburg für mich das Highlight. Überall hatten wir nette Kontakte, auffällig war die spontane Hilfsbereitschaft der Polen. Als Schleckermäulchen kam ich voll auf meine Kosten beim Genuss der leckeren Zimtschnecken in Skandinavien und des Marzipans im Baltikum.“

Thomas: „Motorrad fahrerisch war Helgeland in Norwegen für mich das Highlight. Ab Finnland wurden die Strecken lang und gerade, aber bestens ausgebaut. Schlechte Straßen gab es erst wieder in Deutschland! Toll auch, das entspannte Fahren in Skandinavien und dem Baltikum wegen der geringen Verkehrsdichte. Das Fahren durch die Großstädte bereitete uns keine Probleme. Auffällig waren überall die gute Internetverbindung sowie, bis auf Polen, die guten Sprachkenntnisse in Englisch. Kulinarisch hab ich den tollen Lachs in Norwegen, die Rentiersalami in Finnland und die Piroggen in Polen genossen!“
Einig sind wir uns: „Ostsee, wir haben Dich genossen und kommen wieder!“